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G20-Finanzkonferenz

Afrika im digitalen Wandel

Finanzielle Inklusion sei eine große Chance für Afrika und ein Top-Thema der deutschen G20-Präsidentschaft. Das betonte Bundesfinanzminister Schäuble bei einer G20-Finanzkonferenz in Wiesbaden. Die G20 will die Digitalisierung des Finanzsektors für die Menschen in Afrika besser nutzbar machen.

Die einjährige deutsche G20-Präsidentschaft, die am 1. Dezember 2016 begann, steht unter dem Motto "Eine vernetzte Welt gestalten". Der digitalisierte Finanzsektor mit seinen weltweiten Finanzströmen ist dabei besonders im Fokus.

Auf Einladung der Bundesbank und des Bundesfinanzministeriums trafen sich am 25. Januar mehr als 180 G20-Delegierte, Wissenschaftler, Regierungsexperten und Vertreter der Privatwirtschaft auf Schloss Biebrich in Wiesbaden. Sie sprachen dort über Chancen und Risiken der Digitalisierung im Finanzsektor – ein Schwerpunktthema der deutschen G20-Präsidentschaft.

Finanzielle Inklusion: Chance für Afrika

Die Bundesregierung sieht in der Digitalisierung des Finanzsektors viele Vorteile. Die Möglichkeiten des Online-Banking beispielsweise führen zu mehr Effizienz und Transparenz. Die Digitalisierung ermöglicht den Zugang zu Finanzdienstleistungen – gerade für die Menschen in Afrika, die zuvor noch vom Finanzsektor ausgeschlossen waren.

Die Auswirkungen auf breite Bevölkerungsgruppen zeigen sich bereits in Kenia oder der Sub-Sahara-Region, wo sich die gesellschaftliche Ungleichverteilung von Einkommen verringert hat. "Menschen, die finanziell angebunden sind, sind in einer deutlich besseren Position, ein eigenes Unternehmen zu starten oder in die Bildung ihrer Kinder zu investieren", sagte Jens Weidmann, Präsident der Bundesbank.

Finanzielle Allgemeinbildung fördern

Gleichzeitig birgt der digitalisierte Finanzsektor auch viele Risiken. Je mehr Menschen Gefahr laufen, sich online leichtfertig zu verschulden, desto mehr ist die Stabilität des ganzen Finanzsystems in Gefahr.

Auf der G20-Finanzkonferenz berieten die Experten deshalb auch über die sogenannte "finanzielle Allgemeinbildung" (Financial Literacy). Die entscheidende Frage lautet hierbei: Wie kann man den Kunden des Online-Geschäfts ein Grundverständnis für Finanzdienstleistungen und deren Verpflichtungen vermitteln? Aktuelle Studien zeigen weltweit, dass viele Menschen beim Eingehen finanzieller Verpflichtungen zu leichtfertig sind.

Mittwoch, 25 Januar 2017