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Business20-Dialogforum

Die Weltwirtschaft verantwortlich gestalten

Am zweiten Tag des Treffens von Wirtschaftsfachleuten aus allen G20-Staaten nimmt auch Bundeskanzlerin Merkel am B20-Dialogforum teil. Das Ziel der Business20 lautet: die Gruppe der Zwanzig bei der Lösung globaler Herausforderungen unterstützen.

Ein Facharbeiter vor einer Charge von Radarsensoren für die Automobilindustrie. Die Digitalisierung gehört zu den elementaren Zukunftsaufgaben der Weltwirtschaft. Foto: picture-alliance/dpa/Kahnert

Der B20-Gipfel stellt den Höhepunkt des B20-Prozesses dar. Zwei Tage lang diskutieren CEOs sowie Vertreterinnen und -vertreter internationaler Organisationen die Ergebnisse des B20-Prozesses. Am 3. Mai übergeben die B20 der G20-Vorsitzenden, Bundeskanzlerin Angela Merkel, ihre Politikempfehlungen in einer offiziellen Zeremonie.

Um welche Themen geht es?

Unter Vorsitz des Unternehmers Jürgen Heraeus steht die deutsche B20-Präsidentschaft 2017 unter dem Motto "Widerstandsfähigkeit, Verantwortung, Reaktionsfähigkeit". Denn, so Heraeus: "Gemeinsame Regeln, Institutionen und Zusammenarbeit sind notwendig, um die Ergebnisse der Globalisierung zu gestalten und um zu gewährleisten, dass jeder von ihren Möglichkeiten profitieren kann."

Die globalen Herausforderungen sind groß, der politische Handlungsbedarf gewaltig. Zu den klassischen B20-Themen Handel, Investitionen und Finanzmärkte sind deshalb weitere Themen hinzugekommen. Dazu gehören neben der Digitalisierung auch der Klimawandel sowie Gesundheitsfragen. Zudem werden sich die B20 intensiv mit Afrika auseinandersetzen.

Wer sind die B20?

Die B20 sind seit 2010 der offizielle Wirtschaftsdialog der zwanzig führenden Industrie- und Schwellenländer. Das Beratungsgremium unterstützt die G20 bei der Lösung globaler Herausforderungen. Koordiniert wird die international vernetzte Arbeit der B20 von den Wirtschaftsvertreterinnen und -vertretern des Landes, das die G20-Präsidentschaft innehat.

Von der Industrie bis zum Finanzsektor, große wie kleine Unternehmen – die B20 vertreten die Interessen der Wirtschaft der G20-Länder mit einer Stimme. Mehr als 700 Unternehmens- wie Verbandsvertreterinnen und -vertreter sind jedes Jahr daran beteiligt. Auf die Empfehlungen, die schließlich an die G20 gerichtet sind, einigen sich die Mitglieder der B20 im Konsens.

Die Leitung der B20 für das Jahr der deutschen Präsidentschaft haben die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft übernommen: der BDI, die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Deutscher Industrie- und Handelskammertag.

Wie funktionieren die B20?

Für Agenda und Organisation der B20 ist die turnusmäßige Präsidentschaft zuständig. Die B20-Präsidentschaft, die von der jeweiligen G20-Präsidentschaft bestimmt wird, repräsentiert als integraler Teil des G20-Prozesses die gesamte Wirtschaft der G20. Aufgabe der B20 ist es, den Dialog von Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft auf internationaler Ebene zu fördern.

In den B20 erarbeiten Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter aus den G20-Staaten gemeinsame Empfehlungen und spezifische Handlungsvorschläge, die thematisch die Bandbreite der G20-Agenda abdecken. Zudem finden B20-Veranstaltungen sowie ein Austausch mit Regierungen und anderen Beteiligten des G20-Prozesses statt.

Können die B20 etwas bewirken?

Wirtschaftsvertreterinnen und -vertreter aus den G20-Staaten tauschen sich regelmäßig aus, konsolidieren Interessen und setzen sich gemeinsam für Positionen ein. Die Business20 tragen so zu Verständigung und Vernetzung bei. Zudem sind die G20 auf die Expertise und die praktischen Erfahrungen der Wirtschaft angewiesen, um die richtigen Maßnahmen zu identifizieren.

Ein Großteil der B20-Empfehlungen fließt in die Beschlüsse der G20 ein. Zudem finden die Empfehlungen der B20 explizit auch regelmäßig in den G20-Erklärungen Erwähnung. So haben die B20 beispielsweise dazu beigetragen, dass es zahlreiche G20-Initiativen für eine verbesserte Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen gibt.

Mittwoch, 3 Mai 2017