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G20-Treffen der Digitalminister

"Digitalisierung muss alle mitnehmen"

Die G20-Digitalminister haben sich in Düsseldorf auf einen Fahrplan für eine gemeinsame Digitalisierungspolitik geeinigt. "Das ist ein großer Erfolg", so Ministerin Zypries. Von dem Treffen ginge "das Signal aus, dass wir die digitale Revolution zum Nutzen Aller gemeinsam gestalten wollen".

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries beim Treffen der G20-Digitalminister in Düsseldorf.   Von der Digitalisierung sollen möglichst alle Menschen profitieren, so Wirtschaftsministerin Zypries. Foto: REUTERS/Wolfgang Rattay

Weltweit ist jeder zweite Mensch online. Handel und Unternehmen sind auf das Internet angewiesen. Die Bundesregierung hat die Digitalisierung deshalb zu einem Schwerpunktthema der deutschen G20-Präsidentschaft erklärt.

Am Ende ihres zweitägigen Treffens haben die Digitalminister der G20 einen gemeinsamen Fahrplan als internationalen Handlungsrahmen vorgelegt. Er enthält ein Arbeitsprogramm mit verschiedenen Zielvorgaben, die die G20 in den nächsten Jahre erreichen will.

Die G20-Digitalminister diskutierten in Düsseldorf unter dem Titel "Digitalisation: Policies for a Digital Future" die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung mit internationalen Experten aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Das Treffen diente der Vorbereitung auf den G20-Gipfel am 5. und 6. Juli in Hamburg.

Schnelles Internet für alle bis 2025

Bis 2025 sollen alle Menschen weltweit einen Internetzugang bekommen. Auf dieses Ziel einigten sich die Minister am Ende ihres Treffens. Das schnelle Internet soll es ermöglichen, an der Digitalisierung und ihren Chancen teilzuhaben. "Digitalisierung muss alle mitnehmen", so Ministern Zypries.

Die G20 wollen für einen Ausbau der Breitbandnetze sorgen. Nur so ließen sich digitale Anwendungen überhaupt umsetzen. Schnelles Internet ist eines von insgesamt zehn zentralen Politikfeldern, bei denen die G20 einen erhöhten Handlungsbedarf sieht, um die Digitalisierung global voranzubringen.

Digitalisierung braucht internationale Standards

Die Minister wollen für weltweit möglichst gleichartige internationale Normen und Standards sorgen, um die Verständigung verschiedener Systeme untereinander zu ermöglichen. Das gelte für Industrie 4.0, Online-Sicherheit oder auch das automatisierte Fahren.

"So können nicht nur neue intelligente Produkte und Geschäftsmodelle entstehen, sondern auch neue Wertschöpfungsnetzwerke über Länder- und Unternehmensgrenzen hinweg", bekräftigte Zypries.

Digitaler Handel ohne nationale Schablonen

In ihrer Abschlusserklärung haben sie die G20 dazu bekannt, inklusives Wachstum und mehr Beschäftigung durch digitalen Handel zu schaffen. Das schließt auch eine konstruktive Zusammenarbeit der G20 in den Verhandlungen mit der WTO ein. Die Digitalisierung in nationalen Schablonen zu denken, sei der erste Denkfehler, den man hier begehen könne, mahnte Zypries.

Die Vereinbarungen dieser Konferenz sollen als Fahrplan für die nächsten Jahre dienen. Argentinien, das im Jahr 2018 die G20-Präsidentschaft übernimmt, hat bereits angekündigt, an die in Düsseldorf gefassten Beschlüsse anzuknüpfen.

Donnerstag, 6 April 2017